Beengte Räume: sicherer Einstieg und Ausstieg

Sicher arbeiten
Enge Tunnel, dunkle Schächte, Silos und Kanäle – bei vielen Menschen erzeugt das natürliches Unbehagen. Dennoch sind Arbeiten wie beispielsweise zur Instandhaltung, Inspektion, Reinigung etc. in solchen Behältern oder allgemein in engen Räumen notwendig.
Mit den richtigen Schutzmassnahmen ist jedoch sicheres Arbeiten in engen Verhältnissen möglich. Die fachmännische Planung und die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung der Mitarbeiter für diese Tätigkeiten sind dabei die ideale Absicherung gegen Unfälle und rechtliche Probleme.
Beengte Räume: sicherer Einstieg und Ausstieg – Highlights

Was ist ein beengter Raum?
Im Allgemeinen versteht man darunter Räume, die:
- Gefahren für Gesundheit und/oder Sicherheit bergen können
- nur eingeschränkte Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten bieten
- von allen oder überwiegend vielen Seiten umschlossen sind
- nicht für einen dauerhaften Aufenthalt ausgelegt sind
- eine eingeschränkte Luftzirkulation besitzen
Typische Arten von engen Räumen sind zum Beispiel unterirdische Kanäle und Tunnel, Lüftungs- und Aufzugsschächte oder auch Speicherbehälter.
Das Befahren von Behältern
Alle Tätigkeiten, bei denen sich der Arbeitende in Behältern befindet oder sich hineinbeugt, nennt man das „Befahren von Behältern“. Dieser Begriff wurde aus dem Bergbau übernommen.

Wo gibt es enge Räume?
Jede Branche hat ihre Herausforderungen – so auch bei Arbeiten in engen Räumen. Diese gibt es zum Beispiel in der pharmazeutischen Industrie, der chemischen Produktion, der Lebensmittelindustrie, der Abwasseraufbereitung oder auch in der Öl- und Gasindustrie.

Was kann in beengten Räumen passieren?
Bei engen Schächten und Räumen ist der Einstieg und Zugang begrenzt. Bei den Gefahren unterscheidet man zw. physischen und atmosphärischen Gefahren.
Besonders eine begrenzte Luftzirkulation ist gefährlich für Gesundheit und Sicherheit. Unfälle in engen Räumen sind leider keine Seltenheit. Eine vorausschauende Planung der Arbeit im beengten Raum ist daher unabdingbar.
Physische Gefahren:
- Gefahr des Absturzes
- Gefahr von herabfallenden Gegenständen
- Lärm und einhergehende Schädigung des Gehörs
Atmosphärische Gefahren:
- Brennbare, entflammbare und explosive Stoffe
- Gesundheitsgefährdende Schadstoffe in der Luft wie Gase, Dämpfe, Staub oder Rauch
- Sauerstoffmangel und Hitze
- Ertrinken
- Biologische Gefahrenstoffe

Einstieg in beengte Räume – wichtige Fragen und Grundregeln
Gut vorbereitet zu sein, kann Leben retten. Deswegen gilt es, vorab Grundregeln zu beachten und wichtige Fragen im Vorhinein abzuklären:
Giftige Gase können zur Lebensgefahr werden – selbst wenn das tragbare Gasmessgerät genügend Sauerstoff anzeigt. Daher ist die Frage zu klären: Gibt es Gefahrstoffe und Sauerstoffmangel?
Gibt es Rohre oder Einbauten im Behälter?
Müssen Arbeiten mit elektrischen Betriebsmitteln im Behälter durchgeführt werden?
Kann ausgeschlossen werden, dass brand- oder explosionsgefährliche Stoffe vorhanden sind?
Besteht Absturzgefahr?
Sind Rettungs- und Bergungsmöglichkeiten vorbereitet bzw. ist eine Selbstrettung möglich?

In vier Stufen zum sicheren Arbeiten in beengten Räumen
1. Planen und Genehmigen
Eine Risikoeinschätzung gehört zu einer guten Planung dazu und kann Leben retten. Zunächst wird der jeweilige Raum einer der 3 Risikostufen (niedriges Risiko, mittleres Risiko, hohes Risiko) zugeordnet.
2. Sicherer Einstieg und Ausstieg
Vor dem Einstig wird eine mögliche atmosphärische Gefahr durch Freimessen ermittelt, um sicherzustellen, dass ein gefahrloses Arbeiten möglich ist. Die Auswahl der richtigen Ausrüstung ist essentiell.
3. Im Inneren arbeiten
Eine kontinuierliche Überwachung der Umgebungsluft ist notwendig um sicherzustellen, dass sich die Sauerstoff- oder Gefahrstoffkonzentration nicht ändert.
4. Rettung
Vor dem Betreten eines engen Raumes ist ein Rettungsplan zu erstellen. Vorrang sollte immer die Selbstrettung und die Rettung ohne Einstieg haben. Eine entsprechende Schulung ist unentbehrlich und sollte einmal jährlich wiederholt werden. Informieren Sie sich auf unserer Landingpage "Training von Arbeitssicherheitsthemen"!
Gasmesstechnik von MSA
Die Gasmesstechnik dient dem Erkennen von und Warnen vor explosiblen oder toxischen Gefahren. Eine Vielzahl von Gas-Luft- und Dampf-Luft-Gemischen sowohl im industriellen und kommunalen als auch im privaten Bereich sind als gefährlich zu bezeichnen.
Die Gefährlichkeit dieser Stoffe kann sich auf Explosionsgefahr und/oder Gesundheitsschädigung des Menschen durch Vergiftung oder Sauerstoffmangel beziehen. Besonders beim Einstieg in Gruben, Schächte und Kanäle ist die Gefahr gross, mit gefährlichen Gasen in Kontakt zu kommen.
Mit den Gasmessgeräten von MSA, auch "The Safety Company" genannt, erkennen Sie diese Gefahren frühzeitig und retten dadurch Leben.

Schulungen bei Haberkorn
Wir bieten Ihnen eine Basisausbildung und eine Ausbildung zum Aufsichtsführer für das Befahren von Behältern und den Einstig in enge Räume (CSE-Training – Confined Space Entry). Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!